PROJEKTE - ZASS - Stiftung Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung

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PROJEKTE DER STIFTUNG

"Die Welt verlangt danach, gekontert zu werden."
(Ilse Aichinger)
 

Die Stiftung Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung (ZASS) der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands unterstützt Menschen, die sich für ein solidarisches Miteinander stark machen. Dabei gewinnt die Stiftung ihr Ziel mit thematischen Vorhaben und eigenen konkreten (Bildungs-)Projekten, die dem Auftrag und der Arbeit der KAB als einer Bewegung für soziale Gerechtigkeit erwachsen.
 

Das Anliegen der Stiftung, Menschen zu bewegen, um Neues anzustoßen und Zukunft gerechter zu gestalten, gelingt besonders auch mit den stiftungseigenen Projekten.


ÜberLebensWerk ARBEIT
– menschenwürdig und fair (2020)



Das aktuelle Projekt startete Anfang 2020 mit dem Erscheinen der gleichnamigen Arbeitshilfe, einem ergänzenden Heft "Kunst- und Textwerke" und einer Plakat-Reihe, alles Materialien für die Bildungsarbeit vor Ort. Eine bundesweit angebotene Fortbildung im Herbst mit haupt- und ehrenamtlichen Multiplikator*innen ergänzt dieses Angebot. Weitere Angebote sind in Planung. Aktuelle Informationen und Hintergründe unter www.ueberlebenswerk-arbeit.de

 
ÜberLebensWerk ARBEIT ist das vierte gemeinsame Projekt in der "ÜberLebens"-Reihe in Kooperation mit den Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR und der Bundesarbeitsgemeinschaft für Katholische Erwachsenenbildung Deutschland (KEB). Allen vier bundesweiten Bildungsprojekten ist gemeinsam, dass sie Menschen ermutigen und befähigen wollen, sich individuell, als Gruppe, in einem Verband und in der Kirche gegenüber den großen Herausforderungen unserer Zeit zu positionieren. Dies gelingt durch begleitende Materialien und durch Fortbildungen für Multiplikator*innen in der Bildungsarbeit, die dann wiederum vor Ort eigene Teilprojekte realisieren. Mit diesem Schneeballeffekt können so viele Menschen in direkter Ansprache erreicht werden. Und die Ergebnisse können sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen: In Text, Bild und Fotografie werden Fragen aufgeworfen und Ideen für eine bessere und gerechtere Zukunft vorgestellt.


ÜberLebensRaum STADT (2018-2019)



ÜberLebensMittel WASSER (2016-2017)




ÜberLebensKunst
(2013-2014)




Alle Arbeitshilfen und weitere Materialien zu den Projekten sind erhältlich bei: MVG Medienproduktion und Vertriebsgesellschaft mbH in Aachen,
www.misereor-medien.de / E-Mail: bestellung@eine-welt-shop.de


Ein Blick zurück: Die Stiftung ZASS startete kurz nach ihrer Gründung ihr erstes eigenes Projekt zur aktuellen Situation in Deutschland unter dem Titel:
 

Nah dran - Alternativer Sozialreport Deutschland
(2003-2005)



Am Anfang des Projektes "Nah Dran" der Stiftung ZASS stand der Zorn. Der Zorn über ein Land, in dem die Reichen reicher und die Armen zahlreicher werden. Der Zorn über politisch Verantwortliche, die das Arbeitslosengeld II als komfortable Hängematte für Millionen bezeichnen. Der Zorn über eine Mediengesellschaft, in der nur noch die zur Sprache kommen, die auf der Gewinnerseite stehen. Der Zorn über einen politischen Diskurs, der die Realität einer gespaltenen Gesellschaft leugnet. Und uns einzureden versucht, wir alle müssten einfach nur den Gürtel enger schnallen, dann werde schon alles wieder gut. Der Zorn über Sozialberichte, die die Analyse der sozialen Lage in Deutschland um das Eigentliche verkürzen: um das Leben der Menschen und ihrer Sicht.

Dieser Zorn hat eine Idee geboren: den "kleinen Leuten" in unserer Gesellschaft eine Stimme zu geben, ihr Leben zwischen Angst und Hoffnung sichtbar zu machen. Die Idee: die Umbrüche in der Arbeitswelt, die Folgen der Arbeitslosigkeit, aber auch die Auswirkungen der "großen" Politik in Stadtteilen, konkret im Leben der Menschen in Bilder zu fassen.
Deshalb wurden Multiplikatoren zu Sozialreportern ausgebildet, die wiederum vor Ort in vielen Teilprojekten mit über 200 Menschen gearbeitet haben. Videos wurden gedreht und über 350 Kunstexponate erstellt. Entstanden ist so eine Momentaufnahme des Lebens von Menschen in den Umbrüchen dieser Zeit, von Lebensgeschichten an konkreten Lebensorten.

Entstanden ist ein Sozialreport von unten, gemacht von den Menschen, über die in der Öffentlichkeit geredet, aber mit denen kaum noch geredet wird. Ihnen hat das Projekt unter professioneller Anleitung Ausdrucksformen gegeben. Aus diesen vielen Puzzleteilen ist ein Gesamtbild, ist die "andere Sicht der Dinge" entstanden: der alternative Sozialreport Deutschland. Wir können - Veränderung - sichtbar machen.

Aufgrund des Erfolges und der positiven Resonanz wurde dieses Konzept mit einem weiteren Projekt fortgesetzt, das den Blick sozusagen über den Tellerrand wagte:

Erfahrung Europa - gemeinsam leben und arbeiten
(2003-2005)



Wir leben heute bereits alle Europa: einheitliche Währung, gemeinsame Gesetze, wirtschaftliche Verflechtungen u.a. Die Menschen in Europa leben Europa – allerdings mehr oder weniger bewusst, mehr oder weniger positiv, in grenznahen Regionen anders als in grenzfernen. Wir leben Europa und gleichzeitig gilt: Europa bleibt Zukunftsaufgabe. Ein sozial gerechtes Europa wächst auch von unten.

Die Erfahrungen von Menschen in und mit Europa sichtbar zu machen, war zentrales Ziel des Projektes, das Januar 2007 startete. 38 Frauen und Männer aus ganz Deutschland wurden in den Bereichen "Farbe & Form", "Fotografie", "Theater" und "Video" zu Multiplikator*innen ausgebildet. Neben der methodischen Anleitung und der methodisch-didaktischen Ausbildung standen europarelevante Inhalte, Kulturmanagement sowie Öffentlichkeitsarbeit und rechtliche Fragen auf dem Lehrplan. Durch die Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren konnte ein "Schneeballeffekt" erzielt werden, der in den Regionen weitere Personen und Gruppen zur Projektmitarbeit ermutigte. Nach der Ausbildung bis Mitte 2008 initiierten die Teilnehmer*innen vor Ort 40 eigene "Teilprojekte" zum Thema "Erfahrung Europa" mit verschiedenen Zielgruppen. Zentrales Themenfeld war auch dort wie bereits in der Ausbildung die soziale Lage in Europa, gerade unter Berücksichtigung der subjektiven Erfahrungen der Menschen. "Soziale Lage" ist dabei im umfassenden Sinne zu verstehen: Sie betrifft das Zusammenleben der Menschen und damit auch (regionale) Strukturumbrüche von Arbeit und Leben.

Durch den Einsatz der kreativen Methoden konnten auch Zielgruppen angesprochen und für das Thema "Europa" begeistert werden, die mit klassischen Methoden der Bildungsarbeit nur schwer zu erreichen sind. Kreative und kognitive Anteile miteinander in Einklang zu bringen, ist eine große Herausforderung zeitgemäßer Bildungsarbeit, die, wie die vorliegenden Ergebnisse aus allen Bereichen deutlich zeigen, durchaus gelingen kann. Der Einsatz kreativer Methoden in der politischen Bildungsarbeit - besonders was die Bearbeitung klassischer politischer Themen betrifft - führt zu beachtlichen, wenngleich auch für viele zu ungewohnten Ergebnissen. Da sind auf der einen Seite die sichtbaren Ergebnisse - Filme, Fotografien, Theatersequenzen, Kunstexponate  - und auf der anderen Seite die (zumindest zunächst) unsichtbaren - Lernerfolge im praktischen Tun. Das Projekt hat darüber hinaus gezeigt: Der Zugang zum Thema Europa muss vermittelt werden – und dies gelingt gerade auch durch solche Bildungsprojekte wie "Erfahrung Europa". Was hat Europa mit mir -  mit meinem Leben zu tun, war für die Teilnehmenden in der Ausbildung und in den anschließenden Teilprojekten, eine zentrale Herausforderung und Erfahrung. Europa konkret statt Europa abstrakt führt zu mehr Akzeptanz und zu mehr Verständnis  und zu mehr Begeisterung bei den Europäerinnen und Europäern. Die Ergebnisse des Gesamtprojektes wurden an verschiedensten Orten in Deutschland und im Europäischen Parlament in Straßburg gezeigt.
 

Für weitergehende Informationen zu den beiden Projekten kontaktieren Sie uns. Gerne schicken wir Ihnen Materialien und Informationen zu!
BUCHTIPP

Arbeitshilfe zum Projekt der Stiftung ZASS
Die 32-seitige Arbeitshilfe beleuchtet Hintergründe und Fakten zum Thema Wasser und zeigt darüberhinaus künstlerische Annäherungen an die Wasserproblematik. Die Arbeitshilfe ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bei der Stiftung Zass erhältlich. Leseprobe "Wasser ist Leben"
KETTELERPREIS

Kettelerpreis-Verleihung 2024
Die diesjährige Kettelerpreis-Verleihung findet am Samstag, den 30. November 2024
in Berlin statt.
Weitere Informationen zum Kettelerpreis finden Sie hier
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